In Österreich sterben jedes Jahr etwa 20.000 Menschen an Krebs. Nach internationalen Schätzungen werden ungefähr zehn Prozent der damit verbundenen Todesfälle durch die Arbeit bzw. den Beruf hervorgerufen (vgl. Jukka Takala). Beim neuen AUVA-Präventions-schwerpunkt steht daher der sichere Umgang mit krebserzeugenden Arbeitsstoffen im Fokus.

 

 

Krebserkrankungen sind für die meisten tödlichen Berufserkrankungen in der EU verantwortlich. Neben dem großen menschlichen Leid entstehen durch arbeitsbedingte Krebserkrankungen auch sehr hohe Kosten für die Gesellschaft und die Wirtschaft. So werden Schätzungen zufolge in Europa pro Jahr mindestens 2,4 Milliarden Euro aufgrund arbeitsbedingter Krebserkrankungen ausgegeben (vgl. Roadmap on Carcinogenes – The Facts).

 

Im Sinne des Präventionsauftrages widmet die AUVA ihren Präventionsschwerpunkt 2018 bis 2020 daher der Information und der Bewusstseinsbildung rund um krebserzeugende Arbeitsstoffe. Das Ziel: den sicheren Umgang mit krebserzeugenden Arbeitsstoffen zu fördern und die Zahl der beruflichen Krebserkrankungen und Krebstoten langfristig zu reduzieren. Mit „Gib Acht, Krebsgefahr!“ schließt die AUVA an die Kampagne „Gesunde Arbeitsplätze – Gefährliche Substanzen erkennen und handhaben“ der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-­OSHA) an.

Krebserzeugende Arbeitsstoffe – erkennen und handhaben

Bei krebserzeugenden Arbeitsstoffen handelt es sich um Arbeitsstoffe und Mischungen von Arbeitsstoffen, die Krebs erzeugen oder die Entstehung von Krebs fördern können. Das kann durch Einatmen, Verschlucken oder Aufnahme über die Haut sein. Es gibt Arbeitsstoffe, die eindeutig krebserzeugend sind oder einen Krebsverdacht aufweisen. Sie können in den unterschiedlichsten Branchen vorkommen – als Stoffe und Gemische sind sie mit dem entsprechenden Gefahren-Piktogramm gekennzeichnet, manche können aber erst direkt im Arbeitsprozess entstehen.

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Wissen für mehr Sicherheit

Ein nicht sachgemäßer Umgang mit krebserzeugenden Arbeitsstoffen kann gesundheitsgefährdend sein. Damit Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mögliche Gefahren erkennen und wissen, welche Schutzmaßnahmen sie treffen müssen bzw. wie sie mit krebserzeugenden Arbeitsstoffen sicher umgehen können, startet die AUVA eine Informationsoffensive und unterstützt Betriebe dabei, die betriebliche Primärprävention beruflicher Krebserkrankungen zu verbessern. Das Ziel: Bewusstsein für einen sicheren Umgang mit krebserzeugenden Arbeitsstoffen zu steigern und bei Bedarf Maßnahmen zu setzen, um arbeitsbedingte Krebserkrankungen durch krebserzeugende Arbeitsstoffe zu verhindern.

 

Der aktuelle Präventionsschwerpunkt richtet sich primär an Arbeitgeber, Präventivfachkräfte, aber auch an Arbeitnehmer, Sicherheitsvertrauenspersonen und Betriebsräte. Durch Beratungen, einen mit der AUVA durchgeführten Betriebs-Check, Schulungen, umfassende Infomaterialien, eine neue Merkblatt-Reihe und diverse Praxis-Tools, wie. z. B. ein Tool zur Arbeitsstoff-Evaluierung, soll das Wissen um Vorkommen und Gefahren krebserzeugender Arbeitsstoffe im Betrieb verbessert und ein sicherer Umgang mit ihnen gewährleistet werden.

Eine Angebotsübersicht und ausführliche Infos rund um das Thema krebserzeugende Arbeitsstoffe finden Sie auf unserer Website www.auva.at/krebsgefahr

 

Fotocredit: AUVA